Der "Weisse Stein" in Langen war ein sog. Grenzstein "4. Ranges", der die Flure 21 und 24 trennte. Es gibt kein Bild und keine genaue Beschreibung von diesem Stein, es wird aber wohl ein dicker Naturstein gewesen sein, der dann als Marke diente. Wilhelm Ott schreibt unter "
Der Weiße Stein in Langen":
... wird darauf hingewiesen, dass der Dicke Stein auch Weißer Stein genannt wird.
In der dort genannten Flurkarten (Flur 21 und 24, 1852-1854) ist der Stein auch tatsächlich verzeichnet, freilich nur als Punkt (Bild 1). Die Stelle befindet sich östlich der Eisenbahn, aufgrund von Industrieansiedlung sind die Grenzen dort verschwunden. Mit diesen beiden Karten läßt sich die Position grob feststellen, allerdings sind die Handzeichnung nicht übermäßig genau, auch zeigen sie nur die Flurgrenzen.
[mehr ...]Besser helfen hier die "Brouillons" aus dem Stadtarchiv Langen, also die exakten Flur- und Grundstücksgrenzen von 1862, auch hier findet man noch den "Weissen Stein" eingezeichnet. Im Band 3 ist z.B. eine Seite "Flur XXI Abt. C, Blatt 1", darauf sind noch genug Grundstücke oberhalb des Leerwegs erhalten ("Am Schnainweg"). Mit Hilfe dieser Grundstücksgrenzen lässt sich das gescannte Blatt gut mit aktuellen Karten abgleichen, und man bekommt eine recht exakte Position des Steines (Bild 2, blau markiert). Es befindet sich auf dem Gelände des
Betonwerks, wenige Meter östlich der Gleise dort. Die so gefundene Stelle ist m.E. auf 5-10 Meter genau. Zur Zeit wird das Werk allerdings abgerissen, an der mutmaßlichen Stelle türmt sich meterhoch der Schutt, und zwei Bagger kriechen darauf herum.
Im Flur 24 gab es früher einige Gewannnamen, die auf den Stein verwiesen haben: "146: Am weissen Stein", "147: Am weissen Stein" und "Gegen den weissen Stein" (Bild 2, rot markiert), weiter westlich gab es noch "Am breiten Stein". Diese Namen findet man mindestens bis 1953, sie sind nun aber verschwunden. Es gibt zwar heute eine Straße "Am weissen Stein", die ist aber deutlich südlicher als die o.g. Gewanne und als der Stein selbst (Bild 2, grün markiert). Die Langener Zeitung schreibt am 4.3.1952: "In Anlehnung an geläufige Gemarkungsbezeichnungen erhielt die Parallel-Straße nördlich der Triftstraße den Namen 'Am weißen Stein'."
1953 ist die Stelle des weissen Steins auch noch freies Feld, bis 1960 wird die Gegend dann aber bebaut. Wo der Stein in dieser Zeit geblieben ist, ist wohl unbekannt.