Heute vor 5 Jahren war ich mit Katrin in Portugal, zuerst in Porto, dann mit einem Mietwagen unterwegs nach Lissabon. Der 11. September verlief normal, wir haben verschiedene Gegenden besucht, nachmittags ein Zimmer gesucht und sind abends Essen gegangen.
Am 12. September haben wir an einem Zeitungsstand eine portugiesische Tageszeitung gesehen, mit einem großen Bild mit Häusern und Rauchsäulen. Daneben jedoch eine Schlagzeile, die wir nicht verstehen konnten, die aber das Wort "Kabul" enthielt. Wir haben uns nicht viel mehr gedacht als "Ach, ist da in Afghanistan wieder der Teufel los." und sind vorbeigegangen. Im Laufe des Tages sind uns aber irgendwie viele aufgeregte Leute auf der Strasse aufgefallen; Leute mit der Zeitung in der Hand oder welche, die im Restaurant heftig diskutierten. Abends hatten wir dann ein Zimmer mit Fernsehen, natürlich nur portugiesisches Programm. Da haben wir dann zum ersten Mal die Bilder der Einschläge und der einstürzenden Türme gesehen.
Das alles war sehr weit weg. Die Fernsehkommentare konnten wir nicht verstehen, und nur kurz waren englische Originalkommentare zu hören. Die Bilder waren aufregend und unwirklich schön, gar nicht bedrohlich. Die Zusammenhänge wurden nur ganz langsam klar, dennoch schien uns das nicht zu betreffen.
An den folgenden Tagen haben wir den Urlaub normal fortgesetzt, hin und wieder Zeitung gelesen und ferngesehen. Die Portugiesen schienen auch nicht mehr besonders erregt. Erst beim Rückflug bei den Sicherheitskontrollen am Flughafen von Lissabon hatten wir erstmals direkten Kontakt mit den Auswirkungen von "9/11" ...
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