Gestern abend trat Till Brönner in der Centralstation Darmstadt auf. Er hat Trompete, Flügelhorn und Klavier gespielt und auch selber gesungen. Dazu hat er eine sehr tolle und eingespielte Begleitband mitgebracht. Zusammen ergab das wohl das beste Konzert, das ich in den letzten Jahren erlebt habe. Sowohl das Programm als auch die einzelnen Stücke waren ganz raffiniert arrangiert. Meist hat er das Publikum mit sehr feinem, fast balladenhaftem Schmusejazz eingefangen, um uns dann nach und nach in homoöpatischen Dosen "richtigen Jazz" unterzujubeln. Und mit fast drei Stunden Musik hat er auch quantitativ was für das Geld geboten.
Hübsch anzugucken war Herr Brönner himself sowieso, speziell für das männliche Publikum hatte er auch noch Kim Sanders mitgebracht. Die Frau hätte ich allerdings gern noch in ein paar mehr Stücken gehört. Aber so viel Zeit war dann wohl nicht, weil auch der Band genug Zeit gegeben wurde, um sich in den Vordergrund zu spielen. Zudem war auch noch Joe Sample dabei, der uns zur Einführung solo einige Stücke aus der Frühzeit des Jazz klimperte. Er wirkte dabei leider etwas müde und fahrig (aber hey! der Joe Sample), erst in der Zugabe mit "Round Midnight" war er wieder perfekt.
(Bilder bei Nickel)